Hurra ich lebe noch! Eine Zwischenprüfung steht noch bevor – am Donnerstag – und ich fürchte mich, denn die anderen Resultate waren auch nur knapp bestanden und das ist der schwerste Kurs – die Chinesen waren doch etwas zu optimistisch mich in den höchsten Elementarykurs zu stecken. Mein mündliches Chinesisch verbessert sich aber stetig.
In Chinas U-Bahnen kann man ja viel machen – schlafen, Zeitungen lesen, schlafen, laut telefonieren, essen, schlafen, drängeln, auf das Handy starren (egal wie alt man ist) und schnell weggucken wenn ältere Menschen die Szenerie betreten – damit man den Sitzplatz nicht freiräumen muss. Ich höre meistens Musik oder lerne hübsche Mädchen kennen – man brauch nur irgendwelche halbchinesische Zeitungen lesen (also Zeichen suchen – die man entweder lesen oder verstehen kann), die man vorher versehentlich von Krankenhausmitareitern in die Hand gedrückt bekommen hat (als Ausländer) und die dabei immer lustig kichern – macht Spaß.
In Peking habe ich mir so ein Münzteil gekauft, mit Federn, das man dann so ähnlich wie einen Federball mit dem Fuß hin- und herschießt. Macht unglaublich Spaß für einen Euro und man sieht dabei immer total sportlich aus, weil es motorisch höchst anspruchsvoll ist (das Ding ist klein, der Fuß muss relativ weit hoch und dann sollte man auch noch zum Gegenüber zurückspielen). So gebar sich eine weitere sportliche Freizeitbeschäftigung neben “WuShu” und “TaiChi”. Apropos Kung-Fu – mein Lehrer lädt mich ein mit ihm nach Shaolin zu gehen und für das nächste Semester ist ein längerer Ausflug mit Turnier und eventuellem Studium in Shaolin geplant.
Freudige Nachrichten:
“—- Björn studiert 2 Semester —- Stop —– macht sein Praktikum im 8. Semester in China —- Stop —- wird eventuell nebenbei als Englischlehrer für Kiddies von 4 – 6 Jahren arbeiten —- Stop —- hat hier noch keine feste Freundin (falls das jemanden interessiert) —- Stop —- wahrscheinlich schon längst die Höchstzeichenzahl von Telegrammen erreicht — Stop —-”
Die Bauarbeiten der EXPO schreiten unaufhörlich voran und meine coole Jeans ist beim fast-Spagat ein wenig im Schritt aufgerissen. Die Great-Firewall-Of-China nervt mich mittlerweile doch sehr und ich wünschte Kaffee würde rein wirkungstechnisch hier ähnlich funktionieren wie zu Hause.
Am Wochenende waren wir japanischen Hotpot essen – ist eine teurere Version des chinesischen – mit anderem Dipp (anstelle von Erdnuss-scharf, gibt es Sojawein mit Karotten, Rettich, Knoblauch und Zitrone), dann in einem Club der gefüllt war mit Leuten die auch gern die Bösewichte in Jackie Chan oder Chow Yun Fat Filmen spielen hätten können. Dann gab es einen sehr günstigen Barabend (im “Windows Scoreboard”) in meiner Liebelingsbar (die spielen Rock/Metal und die Drinks kosten 1 – 3 Euro), man kann sich dort gut unterhalten und chinesische Zeichenschreibspiele spielen und die dann von der Bedienung korregieren lassen. Nach der Bar ging es nach Hause (gegen 11 Uhr) und wir entschlossen uns mit den Essenfrauen vor unserem Compound zu quatschen, ein Bier zu trinken und unter anderem Dinge zu hören, die sehr rassistisch waren (viele Chinesen mögen keine Dunkelhäutigen) und wir lernten 2 Securities der EXPO kennen, wobei uns einer zu frisch gegrillten Pilzen einlud – wir wollten uns mit einem Pils bedanken, der gute Mann trinkt aber nicht vor oder bei der Arbeit – vorbildlich und ähnlich vorbildlich verabschiede ich mich – bis zur nächsten Woche…